Wie tickt die GenZ?
Wie tickt die GenZ? © Knut/AdobeStock

Welche Corporate Benefits die GenZ wirklich interessieren

Deutschlandticket, Mental Health oder die Möglichkeit für Workation – viele Unternehmen fragen sich, mit welchen Benefits sie Nachwuchstalente wirklich überzeugen können. working@office hat nachgefragt: bei People&Culture Expert*innen und bei der GenZ.

Nur 37 Prozent der Angestellten haben das Gefühl, dass ihr Unternehmen ihren Bedürfnissen gerecht wird, wenn es um Benefits für Mitarbeitende geht – zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Alight-Studie „Building a benefits strategy fit for the future“, die 1400 Angestellte und 420 Arbeitgeber in Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien und Großbritannien befragte. Die Studie zeigt auch, dass die Gruppe der 18- bis 34-Jährigen Zusatzleistungen und Vergünstigungen von Seiten des Unternehmens einen deutlich höheren Stellenwert beimisst als die der 55- bis 64-Jährigen.

Wie tickt die GenZ?

Mit kostenlosem Kaffee und einem Obstkorb ist es heute allerdings nicht mehr getan. Um junge Talente für sich zu gewinnen, ist es für Unternehmen unerlässlich, innovative Strategien zu entwickeln. „Der Fachkräftemangel führt dazu, dass nicht länger die Arbeitgeber die Arbeitnehmer aussuchen, sondern dass die jungen Arbeitnehmer die Arbeitgeber aussuchen“, weiß Rüdiger Maas, Gründer und Geschäftsführer der Unternehmensberatung Maas Beratungsgesellschaft mbH mit Konzentration auf die Themen Rekrutierung, Prozessoptimierung, Organisations- und Personalentwicklung.

„Sie sollten daher wissen, wie diejenigen, die Sie für Ihr Unternehmen gewinnen oder als Führungskraft leiten wollen, ticken.“ Das ist allerdings leichter gesagt als getan, denn es gab lange Zeit wenig fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, was die jungen Leute, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, wirklich ausmacht. Rüdiger Maas wollte dem auf den Grund gehen und hat ein Forschungsteam aus Psychologie und Soziologie zusammengestellt, das mehr als 2000 junge Leute befragte, was sie von ihrem zukünftigen Unternehmen erwarten. Das Ergebnis sei eindeutig gewesen, erklärt Maas:

„Die Generation Z tickt völlig anders als all ihre Vorgängergenerationen – und hat ganz andere Ansprüche an Arbeitgeber.“

Selbstverwirklichung, Soziales und Struktur

Wichtig ist für die GenZ das Thema Selbstverwirklichung – im Job und darüber hinaus. Auch Freizeit und Familie ist für sie deutlich wichtiger als Karriere oder Geld. An oberster Stelle steht auch das Soziale, deshalb ist ein gutes Arbeitsklima eine unverzichtbare Bedingung. „Wir haben keine Lust auf unmenschliche Arbeit und unfreundliche Kollegen“, erklärt die Berufsschülerin Claudia aus Berlin in einer von Maas' Befragungen. „Wenn ich jeden Tag ins Büro gehe, möchte ich mich dort auch wohlfühlen. Klar geht’s um Arbeit, aber ich bin ja jeden Tag dort. Da muss ich mich schon wohlfühlen und die Leute mögen.“

Außerdem zeigt die Studie, dass die GenZ großen Wert auf die Vereinbarkeit von Job, Familie und Freund*innen legt und Jobs bevorzugt, die feste Strukturen mit klar abgegrenzten Arbeitszeiten bieten. Themen wie Homeoffice oder die Innovativität einer Firma haben dagegen weniger Bedeutung.

Themen wie Digitalisierung und Vernetzung hat die GenZ mit der Muttermilch aufgesogen. Da Mental Health ein weiterer Aspekt ist, der jungen Arbeitnehmer*innen wichtig ist, liegt es nahe, diese beiden Themen zu verbinden. „Wir wollten ein Angebot schaffen, das niedrigschwellige psychologische Hilfe bietet und dabei auf Individualisierung und Anonymität setzt“, erklärt Tim Kleber, Gründer des Mental-Health-Startups Mentalport. Die App, die Kleber zusammen mit seinem Team entwickelt hat, besteht aus drei Stufen: Zunächst bietet das Programm individualisierte Übungen zur psychologischen Selbsthilfe an. Hierfür erfasst die App den mentalen Gesundheitszustand der Nutzerinnen und Nutzer und empfiehlt dazu passende Übungen.

In der nächsten Stufe chatten die User*innen mit einer Psychologin oder einem Psychologen, die speziell für diese Art des Coachings geschult wurden. Zuletzt wird ein persönliches Gespräch in einem virtuellen Raum per Videotelefonat geführt, wobei die Person, die das Angebot nutzt, den Raum auch als Avatar betreten kann, um anonym zu bleiben. Mit ihrem Angebot möchten Tim Kleber und sein Team zur Gesundheit der Belegschaft sowie zu einer gesteigerten Produktivität und einem geringeren Krankenstand beitragen.

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